Unangenehme Blendung durch elektrisches Licht
Unangenehme Blendung entsteht durch Lichtquellen oder Leuchten, deren Lichtintensität die Anpassungsfähigkeit der Augen überfordert. Blendung kann sofort auftreten, kann sich aber auch erst nach längerer Zeit bemerkbar machen.

Die Beeinträchtigung des Sehkomforts durch Blendung hängt von der Leuchtdichte und der Größe der Blendquelle, der Leuchtdichte des Hintergrunds, vor dem die Blendquelle wahrgenommen wird, und die Position der Blendquelle im Verhältnis zur Blickrichtung ab. Leuchtdichte, Flächengröße, geringe Hintergrundleuchtdichte und die Position im Blickfeld sind Faktoren, die die Beeinträchtigung des Sehkomforts durch Blendung verstärken.
Bei der Beleuchtungsplanung sollte die Leuchtdichte einer Leuchte dementsprechend im Verhältnis zur Leuchtdichte des Hintergrunds festgelegt werden. Je näher die helle Fläche im Blickfeld dem Auge ist, desto größer ist das Risiko, dass es zu unangenehmer Blendung kommt.
Bei offenen Leuchten – vor allem Leuchten für kompakte und intensive Leuchtmittel mit hohem Lichtstrom – ist es in der Regel das Leuchtmittel selbst, die Spiegelung in den polierten Reflektoren oder im Arbeitsmaterial, das den Blendeffekt verursacht. Eine Möglichkeit zur Reduzierung von unangenehmer Blendung ist die Verwendung von matten Reflektoren und Großraumleuchten.
Unangenehme Blendung lässt sich auch durch höhere Helligkeit an den Raumwänden und an der Decke reduzieren. Hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten:
- Leuchten können mit einem bestimmten Anteil an nach oben gerichtetem Licht ausgestattet werden.
- Die Leuchten können näher an den Raumwänden installiert werden.
- Wände können separat beleuchtet oder die Helligkeit kann erhöht werden, indem höhere Reflexionsfaktoren für die Wandflächen gewählt werden.
Wände, die im Verhältnis zur Sehaufgabe zu hell sind, können die Anpassungsfähigkeit der Augen überfordern. Der Helligkeitseindruck der Raumflächen muss deshalb an die visuellen Bedingungen angepasst und gemäß den Anweisungen im Abschnitt Leuchtdichteverteilung und Leuchtdichtengrenzwerte begrenzt werden.